Wer aufmerksam die Tagespresse verfolgt und sich zur Vor- und Nachbereitung für anstehende bzw. bewältigte Wahlen mit dem Thema Gesundheitswesen auseinandergesetzt hat, dem werden Begriffe wie Gesundheitswirtschaft, Morbi-RSA, Disease Management Program, demografische Entwicklung usw. bekannt vorkommen. Wir befinden uns im Wandel, zu einem besseren, gerechteren und vor allem bezahlbaren Gesundheitssystem. Wichtig ist vor allem, dass Krankheiten genauso wie Behandlungen operationalisiert werden, um diese besser managen zu können. You can´t measure, you can´t managed. Der Gatekeeper (Hausarzt) überweist den Kunden (Patient) zum Spezielisten (Facharzt), der diesen im Rahmen eines DMPs (Behandlung) wieder gesunden lässt. So bekommt also das jahrhundertalte Verfahren ein paar neue Namen und paßt sich nicht durch eine geänderte Methodik, sondern einer modernen Beschreibung der Neuzeit an. Es lassen sich endlose Beispiele finden, in denen bekannte Zustände neu beschrieben werden, traurig (depressiv), aufgedreht (hyperaktiv), dick (adipös), geschafft (burned out), fleißg (workoholic), faul (bored out) ... Zu sagen bleibt: Vor kurzem war ich bei meiner Ärztin und mir wurde nicht wie man vielleicht erwarten würde, ein Scanner an die Kopft gehalten, sondern die Frage gestellt: "Wie geht es Ihnen?" Reform hin oder her. Mensch bleiben!
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