Dienstag, 6. Januar 2009

Selbstmitleid

Das Jahr hätte besser nicht beginnen können. Auf dem Heimweg einer Geburtstagsfeier fand ich in den Straßen Berlins um 4Uhr morgens eine wunderbare Erkältung, die ich mit nach Hause nahm und auch so schnell nicht wieder hergeben sollte. Dank des Schlafentzuges, dem entwöhnten über 30jährigen Körper und zwei Glas Champagner beschloss ich den gesamten Sonntag gemeinsam mit Thermometer, Paracetamol und Fernbedienung im Bett zu verbringen. Ungeachtet der bevorstehenden Feierlichkeiten zum Jahreswechsel, verschlechterte sich mein Zustand zusehens. Noch am Silvestertag um 17:30Uhr war ich fest davon überzeugt den Countdown gemeinsam mit meinen neu liebgewordenen Freunden im Bett zu verbringen. Nach einem sms Hin und Her, kurzem Duschbesuch und neuen Kleidern schleppte ich mich zur Party gegenüber. Es war toll, viel Essen, liebe Freunde und Knaller ohne Ende. So kam es auch, dass wir drei Stunden in der Kälte mit Knallern und Raketen verbrachten. Es kam was kommen mußte, am nächsten Tage war das Fieber wieder da, diesmal in Gestalt des großen Bruders.

Nach weiteren drei Tagen Bettruhe fühlte ich mich wieder topfit. Also wagte ich einen Ausflug in unser geliebtes Einkaufscenter. Dort holte mich jedoch rasch die Ralität wieder ein und zwar in Person eines alten Schulfreundes, der mich mit folgenden Worten begrüßte:" Du siehst aber Sch***e aus." Davon erholt trat ich den Heimweg an, beim Rausgehen kam mir ein Schornsteinfeger entgegen und schenkte mir einen Blumentopf mit vierblättrigem Klee. Er überreichte ihn:"Hier, Sie sehen so aus als könnten Sie das gebrauchen." Mit einem halbernstgemeintem "Danke." ging ich nach Haus, ins Bett.

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